Leben & Werk – Am 28. Juni 1846 wurde Otto Hermann Piltz in Allstedt an der thüringischen Grenze geboren. Er war der älteste Sohn des Seifensieders Christian Piltz und seiner Ehefrau Johanna, geb. Hildemann. Nach dem Besuch der Schule in Allstedt begann er mit vierzehn Jahren eine Lehre als Dekorationsmaler in Halle. Als Geselle ging er auf Wanderschaft und kam bis nach München und Wien. Ab 1866 besuchte er die Kunstschule in Weimar und studierte bei Paus Thumann, Charles Verlat und Bernhard Plockhorst hauptsächlich Figurenmalerei.
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![]() Otto Piltz Bei der Cappeler Muehle
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Nach dem Abschluss seines Studiums lässt er sich fest in Weimar nieder und arbeitet an seinen Genrebilder, dessen Motive er in Hessen, im Spreewald, Bayern und Thüringen im dörflichen und kleinstädtischen Leben findet. Er komponiert seine Bilder mit Haupt- und Nebenhandlungen mit guter Beobachtungsgabe für die kleinen Details. Seine bevorzugten Darsteller sind Kinder und Menschen in traditioneller Kleidung bei der Arbeit, beim Kirchgang und in der Schule. Um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten fertigt er Auftragsarbeiten und Porträts an.
Ab 1870 sucht Otto Piltz immer wieder die Künstlerkolonien in Kleinsassen und Willingshausen auf, um dort zu arbeiten. Mit sechsundzwanzig Jahren heiratet er die Tochter des Oberst Johann Schilling, Alma, und verbringt mit ihr und seiner Familie von 1879 bis 1884 die Sommermonate in Cappel bei Marburg. Seine Bilder entstehen großteils in der alten Schäferei am Glaskopf und in der Kirche.
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![]() Piltz Die Gartenlaube
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1882 erhält er den Titel eines Professors der Kunstschule in Weimar, obwohl er dort keinen Unterricht abhält. 1886 verlässt er Weimar, auch weil die Konkurrenz unter den vielen Künstlern, die sich dort aufhielten recht groß ist. Er zieht mit seiner Familie in das aufstrebende und schnell wachsende Berlin, um sich mit dem dort ansässigen zahlungskräftigen Publikum ein besseres Auskommen zu sichern.
Drei Jahre später siedelt der Maler jedoch nach München um, wo er sich 1893 der Künstlervereinigung der Münchener Sezession anschließt. Er stellt mit seinen Malerkollegen unter anderem in Berlin, Salzburg, München und London aus und erhält für seine Arbeiten einige Auszeichnungen.
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Nachdem er nach Pasing umgezogen ist, unternimmt er mit dem jungen Franz Marc, mit dem er sich angefreundet hat, gemeinsame Mal-Ausflüge ins Dachauer Moos, nach Indersdorf bei Würzburg und ins Kloster Walderbach in der Oberpfalz.
Mit befreundeten Malerkollegen hält er sich in den Sommermonaten 1907 und 1908 in Holland auf, wo ihm die Darstellung der damals noch getragenen Trachten wichtig war. Der Genremaler des Realismus des 19. Jahrhunderts erleidet im Juni 1910 einen Herzinfarkt und stirbt am 20. August im gleichen Jahr in Pasing.