Leben & Werk – Felix Nussbaum wird am 11.
Dezember 1904 als zweiter Sohn des jüdischen Eisenwarenhändlers
Philipp Nussbaum und seiner Frau Rahel, geb. van Dijk in Osnabrück
geboren. Er wächst in einer liberalen Familie auf und sein
Vater,der selber Hobbymaler ist, erteilt ihm den ersten
Zeichenunterricht. Felix besucht erst die jüdische Elementarschule
wechselt ins Realgymnasium, das er aber ohne Abschluss
verlässt.
Vom Vater ermutigt beginnt er 1922 ein Kunststudium an der
Hamburger Kunstgewerbeschule und setzt es 1930 in Berlin der
Lewin-Funke-Schule und an den Vereinigten Staatsschulen für freie
und angewandte Kunst fort. Er war Schüler von Paul Plontke und
César Klein und ab 1928 Meisterschüler bei Hans Meid.
In Berlin lernte Felix Nussbaum die in Warschau geborene Malerin
Felka Platek kennen, mit der er ab 1927 zusammenlebt und die zehn
Jahre später seine Ehefrau werden sollte.
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Nach einer Reise nach Paris richtet er sich ein eigenes Atelier ein
und hat in den Jahren um 1930 seine ersten Austellungserfolge in
Osnabrück und Berlin. Mit seinem heiteren Gemälde "Der tolle
Pariser Platz" in dem er das Honoratiorentum an der Akademie mit
ihrem Präsidenten Max Liebermann auf ironische Weise darstellt,
gelingt ihn 1931 der malerische Durchbruch.
Nussbaum bekommt ein Stipendium der Preußischen Akademie für einen
Aufenthalt in der Villa Massimo in Rom und arbeitet für die
Zeitschrift "Querschnitt". Zur gleichen Zeit hält sich auch der
später von der NSDAP geförderte Arno Breker in der römischen Villa
auf. Nach einer Auseinandersetzung mit dem später führenden
Künstler des NS-Regimes muss Nussbaum die Villa verlassen.
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Ab dem 30. Januar 1933, dem Beginn der nationalsozialistischen
Herrschaft ist Nussbaum mit seiner Lebensgefährtin, die ebenfalls
Jüdin ist, gezwungen in Italien, Frankreich und Belgien ins Exil zu
gehen. Er wird nach dem Einmarsch der deutschen Truppen im Mai 1940
in Brüssel verhaftet, kann aber aus dem französischen
Inhaftierungslager fliehen.
Am 24. Dezember 1940 muss sich der Maler in das Judenregister der
Stadt Brüssel eintragen lassen und lebt mit seiner Frau versteckt
im Hause eines befreundeten Kunsthändlers. In dieser aussichtslosen
Situation wird die Malerei für ihn lebenswichtig.
Er fertigt in den Jahren bis zu seiner Verhaftung über 400 Werke
an, in denen er den Holocaust in Europa künstlerisch zu verarbeiten
sucht und sein Schaffen zum Ausdruck für seinen Widerstand und für
seinen Anspruch auf Recht und Würde ist.
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Im Juni 1944 wird das Ehepaar denunziert, von der Wehrmacht
verhaftet und mit dem letzten Deportationszug aus dem Sammellager
Mechelen in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau gebracht. Hier
wird Felix Nussbaum mit seiner Frau und wie seine Eltern schon
zuvor von den Nationalsozialisten ermordet.
Ein Teil seiner Bilder fielen schon einem Atelierbrand 1933 zum
Opfer, andere 1943 in Amsterdam zerstört. Von den Bildern die
Belgische Freunde in Sicherheit bringen konnten sind 170
eindringliche und berührende Werke im Felix-Nussbaum-Haus in
Osnabrück zu sehen.