Leben & Werk – Alexey von Jawlensky wurde am 13. März 1864 in eine kinderreiche Familie, aus russischem Erbadel mit militärischer Tradition in Torschok hineingeboren. Die Mutter zog mit ihren Kindern nach Moskau um ihnen eine bessere Ausbildung zu ermöglichen als in Minsk, wo sich der Vater als Oberst dienstlich aufhielt.
Dessen früher Tod und die damit verbundenen finanziellen Schwierigkeiten erschweren Alexeys künstlerische Ausbildung an der Kunstakademie in Moskau, so daß er sich nach St.Petersburg versetzen läßt, wo er sowohl seine militärische als auch seine künstlerische Laufbahn verfolgen kann.
Dort lernt er 1891 die bekannte als auch vermögende Marianne von Werefkin kennen, die sich in Russland mit ihren beachtlichen malerischen Erfolgen als „ Russischer Rembrandt“ einen Namen gemacht hat.
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Sie erkennt sein künstlerisches Talent und wird zu seiner unermüdlichen Förderin. Sie unterstützt Jawlensky sowohl finanziell als auch künstlerisch und stellt Ihre eigene Malerei zugunsten seiner Ausbildung hintan.
1896 zieht sie mit Jawlensky und ihrem elfjährigem Dienstmädchen Helene nach München. Die komfortable Wohnung in Schwabing wird schon bald zum zentralen, künstlerischem Treffpunkt für Igor Grabar, Dmitry Kardowsky, Wassily Kandinsky und viele mehr. Nach einem längeren Aufenthalt in Frankreich orientiert er sich stilistisch auch an der Pariser Avantgarde und speziell an den Werken Vincent van Goghs.
1902 macht ihn die Geburt seines Sohnes Andreas zum Vater, mit dessen Mutter, der jungen Helene, er schon länger ein Verhältnis hat. Mit Marianne von Werefkin verbringt er viel Zeit mit Studien in Oberbayern und trifft im sogenannten „Russenhaus“ in Murnau auf Kandinsky und Gabriele Münter.
Von dieser Freundschaft und den gegenseitigen Anregungen provitieren beide Künsterpaare, was schließlich zur Gründung der Neuen Künstervereinigung München führt. Die erste Ausstellung der insgesamt 16 Künstler am 1. Dezember 1908 wird aber von der Presse mit viel Kritik bedacht.
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Jawlensky legt nach diversen Meinungsverschiedenheiten den zweiten Vorsitz nieder und schließt sich den von Kandinsky und Franz Marc gegründeten „Blauen Reiter“ an. Durch die Freundschaft mit Paul Klee und Emil Nolde wird er auch Mitglied der Neuen Münchener Seccession und der Malstil wird zunehmend abstrakter.
1914 bricht der erste Weltkrieg aus und Jawlensky muß als Russe innerhalb 48 Stunden Deutschland verlassen. Mit Marianne von Werefkin, Helene und seinem Sohn Andreas flüchtet er über Umwegen in die Schweiz. Den luxuriösen Lebensstil, den er bisher geführt hat muß er aufgeben, da die zaristische Pension, die Marianne erhielt, von den Revolutionären in Russland einbehalten wurde.
Künstlerisch beginnt er seine Serie der mystischen Köpfe, haupsächlich Frauengesichter in starken Farben und Christusköpfe. Inzwischen wird die fünfundzwanzig Jahre jüngere Galka Scheyer seine neue Förderin, die aber mit vertraglicher finanzieller Regelung am Verkauf seiner Bilder beteiligt war.
Sie organisiert eine erfolgreiche Ausstellung in Wiesbaden, daraufhin beschließt er seinen Wohnsitz dorthin zu verlegen. Er trennt sich nach jahrelangem Hin und Her endgültig von Marianne von Werefkin und ehelicht die Mutter seines Sohnes Andreas.
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In Wiesbaden beginnt er sich mit den Techniken der Lithografie und der Radierung zu beschäftigen und bildet mit Kandinsky, Lyonel Feininger und Paul Klee die „Blauen Vier“. Die erste Ausstellung in San Francisco unter diesem Namen wird recht erfolgreich.
1927 beginnt eine schwere Arthritis seinen Lebens- und Arbeitsstil zu verändern. Er schließt eine innige Freundschaft mit Lisa Kümmel und Hanna Bekker von Rath. Beide Frauen kümmern sich um seine persönlichen und künstlerischen Belange und betreuen seine Arbeiten bis zu seinem Tod. Die Schmerzen und Lähmungen fesseln ihn zunehmend ans Bett und verändern auch entscheidend seine Malerei, da mit der verkrüppelten rechten Malerhand nur mehr horizontale,vertikale und schräge Pinselstriche möglich waren.
Durch die Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wurde auch Jawlinsky mit einem Ausstellungsverbot belegt und einige seiner Bilder 1937 als Entartete Kunst gezeigt. Zu diesem Zeitpunkt konnte er sein Bett schon nicht mehr verlassen und stirbt schließlich am 15, März 1941 als 76jähriger in Wiesbaden.