Leben & Werk – Der deutsche Maler der Romantik, Georg Friedrich Kersting, wurde als Sohn eines Amtsglasers am 31. Oktober 1785 in eine kinderreiche Familie in Güstrow, Mecklenburg-Vorpommern geboren. Der Vertreter des Biedermeier besuchte die Domschule und wurde schon als Knabe von seinem Vater und dem befreundeten Maler Johan Beutel im Zeichnen unterrichtet.
Der Weinhändler Köster, ein wohlhabenden Vetter aus Rostock, finanzierte dem jungen Georg ein Studium an der Königlich Dänischen Kunstakademie, der fortschrittlichsten Einrichtung in dieser Zeit, in Kopenhagen. Ab 1805 lernte er drei Jahre bei Nicolai Abildgaard und Christian August Lonrentzen, die aber keinen großen Einfluss auf sein Werden hatten. Beeindruckt hat ihn aber die Malweise und Technik von Jens Juels.
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1808 verließ er die renommierte Akademie in Kopenhagen und schrieb sich an der Kunstakademie in Dresden ein. In Dresden fand er durch sein freundliches und heiteres Naturell schnell Zugang zu den Künstlerkreisen, in denen Gerhard von Kügelgen, Theodor Körner, Louise Seidler und Caspar David Friedrich heimisch waren.
Nach einem kurzen Abstecher nach Rostock ließ er sich fest in Dresden nieder und nahm eine Stelle als Zeichenlehrer an. Ab 1811 unterrichtete er die Kinder des Verlegers und Buchhändlers Carl Friedrich Ernst Frommann. Mit Caspar David Friedrich, mit dem ihn inzwischen eine enge Freundschaft verband, unternahm er ausgiebige Wanderungen im Riesengebirge.
Mit seinem Gemälde, das den Maler C.D. Friedrich in seinem Atelier darstellt, und anderen Interieurbildern, erzielte Kersting seine ersten Erfolge. Durch die Vermittlung von Johann Wolfgang von Goethe, der von der Malerin Louise Seidler auf die finanziell desolate Situation Kerstings hingewiesen wurde, konnte er einige Bilder an den Weimarer Hof verkaufen.
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Kersting politisierte sich nach der Niederlage Napoleons in Russland, die zu einem Aufschwung der nationalen Bewegung in Deutschland führte. Die Familien seiner Freunde sorgten für seine Montur und Ausstattung, der Maler trat dem Lützower Corps bei und zog 1813 in den Krieg, wo er für seine Teilnahme an verschiedenen Gefechten und seine dabei gezeigte Tapferkeit das Eiserne Kreuz erhielt.
Unversehrt kehrte Kersting aus den Wirren der Befreiungskriege nach Dresden zurück. Seine Erlebnisse und Eindrücke aus dem Krieg, in dem viele seiner Kameraden und Freunde, u.a. Theodor Körner, gefallen waren, hielt er eindrucksvoll in seinen Bildern fest.
Dresden war von den Kriegen schwer in Mitleidenschaft gezogen worden und es war gerade für Künstler schwierig sich den Lebensunterhalt zu verdienen. Kersting nahm erneut eine Stelle als Zeichenlehrer an, diesmal in Warschau, und unterrichtete die Kinder der Fürstin Anna Zofia Saphieha.
1818 nahm er die Stelle als Malervorsteher der Königlich-Sächsischen Porzellanmanufaktur in Meißen an und siedelte sich dort an. Das 1710 gegründete Unternehmen steckte in einer tiefen Krise, an dessen technischer Produktionslösung Heinrich Gottlieb Kühn arbeitete, die künstlerische Betreuung aber noch im Argen lag.
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Kersting kümmerte sich mit seinem künstlerischen Können um die Hebung der Qualifikation der 140 Porzellanmaler und sorgte für eine Erweiterung des Angebots. So produzierte die Manufaktur auch Geschirr höchster Güte für die breite Masse und beschränkte sich nicht nur auf Luxusanfertigungen. 1840 war der gute Ruf der Manufaktur unter der Leitung von Kersting weltweit wieder hergestellt.
Da der Maler zum ersten Mal über ein regelmäßig Einkommen verfügte und sich in einer gesichertem wirtschaftlichen Lage befand, beschloss er 1818 die Tochter des Hofpostmeisters Agnes Sergel, die er aus Dresden kannte, zu heiraten. Agnes schenkte ihm drei Söhne und die Tochter Annchen.
Auch in seiner Stellung als Leiter der Porzellanmanufaktur blieb er der freien Malerei treu und fertigte neben seinen stimmungsvollen Interieurbilder, Blumenstilleben und naturgetreuen Porträts auch Themen aus der Historienmalerei und Abbildungen seiner Kinder und der Umgebung Meißens an.
Georg Friedrich Kersting, der seit 1809 auch in der Freimaurerloge „Phoebus Apoll“ Mitglied und zum „Meister“aufstieg, war bei seinen Freunden und der Damenwelt als fröhlicher und sympathischer Mann beliebt. Gegen Ende seines Lebens wurde er etwas schwermütig und nach mehreren Schlaganfällen starb er am 1. Juli 1847 mit einundsechzig Jahren in Meißen.