Leben & Werk – Die österreichische Blumen- und Landschaftsmalerin Marie Egner kam am 25.August 1850 als zweite Tochter des Forstverwalters Josef Egner und seiner Ehefrau Therese in Radkersburg in der Steiermark zur Welt. 1854 zog die Familie für zehn Jahre nach Neuwaldeck bei Wien, danach ließ sie sich in Graz nieder.
Neben dem Musikunterricht erhielt die junge Marie nach dem Tod ihres Vaters auch Unterricht an der Zeichnungsakademie in Graz. Der Zeichenlehrer Hermann von Königsbrunn lenkte ihr Interesse mehr auf die Darstellung von Blumen und Früchte und die Landschaftsmalerei, da die Historienmalerei von der Männerwelt besetzt wurde.
![]() Egner Stilleben mit Obst und Chiantifla
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![]() Marie Egner In der Bluetenlaube
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![]() Egner Granatäpfel auf einer Fensterbank
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Als Zweiundzwanzigjährige zog sie nach Düsseldorf um an der dortigen Akademie bei Karl Jungheim die Malerei mit Ölfarben zu studieren. Danach ging sie 1875 nach Wien und richtete sich ihr eigenes Atelier ein.
Sie gab privaten Malunterricht um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Die positive Resonanz, die ihre erste Ausstellung an der sie teilnahm, brachte ihr einen Auftrag eines Dampfschiffes ein, in dem sie den Speisesaal bebilderte.
Bei dem Maler Emil Jakob Schindler, der dem Stimmungsimpressionismus zugerechnet wird, lernte sie in einem kleinen Kreis ausgesuchter Schüler/innen. Auf dessen Schloss Plankenwart bei Neulengbach befasste sie sich in den Sommermonaten mit den Stimmungen, der Atmosphäre und den Lichtverhältnissen vorwiegend in der Aquarellmalerei.
![]() Egner Motiv von der Insel Rab
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![]() Egner Ziegelbruecke mit einer Steinfigur
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Nach einem zweijährigen Studienaufenthalt in England bereiste sie neben Italien und den Niederlanden auch Deutschland. Dort war sie im Glaspalast in München bei der 6. Internationale Kunstausstellung mit einigen ihrer Arbeiten vertreten. Auch an der Royal Academy in London und im Künstlerhaus in Wien hatten ihre Bilder erste Erfolge.
Die Malschule für Frauen, die sie in Wien eingerichtet hatte, musste sie 1910 aus gesundheitlichen Gründen schon bald wieder aufgeben. Marie Egner wurde Mitglied in der Vereinigung „Gruppe der acht Künstlerinnen“ , die auch regelmäßige Ausstellungen mit ihren eigenen Werken organisierten.
![]() Egner Das Schutzhaus am Grossglockner
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![]() Egner Kupferschale mit weissen und rosa Blumen
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![]() Marie Egner Muehle
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Nach der Beendigung des Ersten Weltkrieges trat sie der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs bei. Die feministische Künstlerinnenbewegung organisierte 1926 in Wien eine große Ausstellung der Malerin. Danach zog sie sich aus der Öffentlichkeit weitgehend zurück, da ihre Augenkrankheit, unter der sie seit Jahren litt, 1930 zur totalen Erblindung führte.
Marie Egner war mit Tina Blau, Broncia Koller-Pinell und Olga Wisinger-Florian eine der wichtigsten Malerinnen Österreichs um die Jahrhundertwende. Sie starb kurz vor ihren 90. Geburtstag in einem Altenheim in der Nähe von Wien.