Leben & Werk – Der Maler und Radierer Anton Burger, geboren am 14. November 1824 in der Alten Gasse in Frankfurt am Main, war der Sohn eines angesehenen Weißbindermeisters. Seine Liebe zu den verwinkelten Altstadtgässchen seiner Heimatstadt zeigt sich deutlich in seinen späteren Arbeiten.
Von 1842 bis 1846 studierte Burger am Städelschen Kunstinstitut bei Johann Jakob Jung, Jakob Becker und Philipp Veit. Letzterer riet ihm nach München zu gehen, wo er sein Studium bei Peter Hess fortsetzte, dort aber nur bis 1848 blieb und dann in sein geliebtes Frankfurt zurückkehrte.
Burger führte ein aktives und geselliges Leben in Frankfurts Künstlerkreisen und verdiente seinen Lebensunterhalt mit Unterrichten, Illustrationen von Reiseführern und dem Verkauf seiner Bilder. Im Jahr 1851 ehelichte er seine langjährige Freundin Katharina Elise Heislitz, mit der er die Sommermonate in Kronberg verbringt.
1853 unternahm Burger eine Studienreise nach Paris wo er die Bekanntschaft von Gustave Courbet und dem Landschaftsmaler Camille Corot machte. Nach dem überraschendem Tod seiner Frau 1856 reist er nach Antwerpen und Amsterdam, wo ihn die Werke der alten niederländischen Maler tief beeindruckten.
Burger lässt sich in dem Taunusstädtchen Kronberg nieder und entfaltet in den kommenden Jahren eine rege künstlerische Tätigkeit und erstellt eine große Anzahl von Werken auf zahlreichen Gebieten der Malkunst. In der Kronenberger Malerkolonie, die er mit Jakob Fürchtegott Dielmann gründete, war der gesellige und humorvolle „König von Kronberg“, wie Burger genannt wurde, unbestrittener Mittelpunkt.
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Drei Jahre nach dem Verlust seiner ersten Frau heiratete er 1859 die Arzttochter Anna Johanna Auguste Küster, die 1876 mit nur vierundvierzig Jahren starb. Burger reiste Paris, nach Rom und Oberitalien, war aber fest in seiner Heimat verwurzelt.
In seinem neugebauten großen Haus in Kronberg unterhielt er ein florierendes Schüleratelier und unterrichtete entgegen der Vorurteile seiner Zeit auch weibliche Schülerinnen. Teils höhere Töchter des Frankfurter Bürgertums, aber auch so begabte Künstlerinnen wie Mathilde Knoop und Minna Roberth.
Seine dritte und letzte Ehe ging er 1882 mit seiner Malschülerin Pauline Fresenius ein. Burgers lebensnahe, aus der Wirklichkeit entlehnte, lokale Werke waren besonders beim Frankfurter Großbürgertum äußerst beliebt. Es gehörte sozusagen zum guten Ton einen „Burger“ zu besitzen.
Obwohl seine Darstellungen von malerischen Stadtszenen, Landschaften, seine Porträts und Karikaturen auch international Anerkennung und Käufer fand, gelangten nur die wenigsten Bilder über Frankfurt und seine Umgebung hinaus.
1894, an seinem siebzigsten Geburtstag, wurde Burger zum königlich preußischen Professor ernannt und die Stadt Kronberg ehrte ihn durch die Verleihung der Ehrenbürgerwürde. Als er am 6. Juli 1905 starb, wurde er unter großer Anteilnahme der Kronberger und Frankfurter Bürger auf dem Kronberger Friedhof beigesetzt.